Das kostenlose Naturkostmagazin “Schrot & Korn” (S&K) hat in der Dezemberausgabe ein Interview mit dem Oberbürgermeister von Tübingen Boris Palmer geführt. Unter dem Titel “Klimaschutz muss sich bezahlt machen” erläutert der Grüne, wie Tübingen Klimaschutz-Vorbild werden kann.
Auch auf dem Titelblatt von S&K ist Boris Palmer bereits zu sehen. Darunter die Textzeile “Wie der Oberbürgermeister den CO-2-Ausstoß Tübingens halbieren will. Damit ist klar, dass der Klimaschutz diesem Mann besonders am Herzen liegt. Dabei scheint der Politiker der Grünen tatsächlich konsequent zu sein: Er hat sein Fahrrad als Dienstfahrzeug. Bis 2020 – also in den nächsten 10 Jahren – möchte er, dass Tübingen 50% weniger CO2 emittiert als jetzt. Ein ehrgeiziges Ziel.
Der Oberbürgermeister sieht sich auch als Lokalpolitiker in der Verantwortung. Grund: 75% der menschenverursachten CO2-Emissionen werden in den Städten produziert. Zwei Drittel dieser Emissionen könnten lokal beeinflusst werden. Und genau da setzt er an. 40% der Gesamtemissionen entstehen durch den Energiebedarf von Gebäuden im Zusammenhang mit Wärme- und Heißwasserproduktion. Es kommt also enorm darauf an, wie sich öffentliche und private Hausbesitzer für den Klimaschutz engagieren.
Ein zweiter wichtiger Posten der CO2-Emissionen sind natürlich Verkehr und Industrie. Der Verkehr ist übrigens laut Boris Palmer nicht der Hauptverursacher für den überhöhten CO2-Ausstoß, sondern eben der Energiebedarf von Gebäuden. Der Oberbürgermeister möchte allerdings auch auf den Verkehrsbereich einwirken. Er sieht hier aber Probleme, weil das Auto als individuelles Verkehrsmittel einen überproportional hohen Stellenwert einnimmt.
Trotzdem möchte er mit einem verbesserten Nahverkehrssystem, Carsharing und Radwegen auf den Verkehrsbereich einwirken. Ansonsten scheint sich der Bürgermeister vorbildlich zu verhalten: Er fährt mit einem Elektrofahrrad zu seinen Terminen innerhalb der Stadt – und hat ansonsten kein Auto. Seine “Klimaweste” ist allerdings auch nicht so weiß, wie es jetzt klingt: Er muss auch viele tausend Kilometer pro Jahr außerhalb Tübingens unterwegs sein.
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